Tag 15
An Tag 15 wartet die Königsetappe der diesjährigen Rallye1000 auf die Teams: die 965km Heimreise von Goodwood, über die Fähre Dover-Dünkirchen zurück nach Stuttgart. Um die Ankunft nicht zu spät werden zu lassen, melden sich die Teams schon um 07:00 in der Früh abfahrbereit und machen sich auf die lange Reise.
Nach ein paar Kilometern gibt es auch schon die erste „Wenn ich Sie wäre" Challenges. Team 33 (Schupp/Hanrath) fordert, dass das annehmende Team, ohne Gefährdung des Straßenverkehrs 15 LKWs während der Fahrt zum Hupen bringt. Team 4 (Tuschl/Tuschl) nimmt die Herausforderung an, sich der Tatsache bewusst, dass sie in ihrem Monstertruck zumindest mit den LKW-Fahrern auf Augenhöhe kommunizieren können, der Tatsache, dass am heutigen Sonntag in Deutschland ein Fahrverbot für ihresgleichen gilt, jedoch nicht.
Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck) rufen eine weitere „Wenn ich Sie wäre"-Challenge aus, die sich die V8-Kobolde von Team 99 (Deißer/Haigis) sichern: Sie müssen eine Stunde mit komplett heruntergelassenen Fenstern durch das verregnete England fahren. Zu ihrem Glück reist nach kurzer Zeit der Himmel etwas auf, so dass sie sich relativ unbeschadet die 5 Extrapunkte sichern können.
In Dover geht es für die Teams Richtung Fähre. Doch nicht für alle Teams... Die Grenzbeamten lassen den höchst unauffälligen Rallyetross nicht passieren, ohne die Fahrzeuge stichprobenartig auf Drogen zu kontrollieren. So werden die Fahrzeuge von Team 33 (Schupp/Hanrath), Team 4 (Tuschl/Tuschl) und Team 99 (Deißer/Haigis) herausgewunken und gründlich unter die Lupe genommen. Während zwei der drei betroffenen Teams relativ entspannt zusehen, wie von jedem erdenklichen Bauteil Wischtest gemacht werden, macht sich bei den V8-Kobolden von Team 99 (Deißer/Haigis) plötzlich leichter Zweifel breit, wie seriös der Vorbesitzer des BMW Siebener Schlachtschiffes wohl war, und ob sie nicht vielleicht vor der Rallye eine Grundreinigung hätten durchführen sollen. Doch als auch unter der Fußmatte keine zersägte Leiche entdeckt wird und die Beamten grünes Licht geben, können die Teilnehmer aufatmen und ihre Reise fortsetzen. In gewohnter Routine reiht sich der Monstertruck von Team (Tuschl/Tuschl) bei den Lastkraftwagen ein, wobei zuvor auf den englischen Straßen sich lausige 3 LKWs zum Hupen animieren ließen. Auf dem Festland müssen Sie es dann reißen.
Nach der komatösen Pause auf der Fähre geht es über belgische Autobahnen weiter Richtung Heimat. Der Wettergott lässt nochmal final seine Muskeln spielen und schickt die Teams durch einen Sinnflutartigen Starkregen, der das Vorankommen auf der Autobahn auf Schrittgeschwindigkeit begrenzt. Als bedauerlicher Nebeneffekt wird auch die beeindruckende Goodwood-Matsch-Patina der Rallyeboliden abgespült, so dass die Fahrzeuge bei Überfahrt der deutschen Grenze mehr oder weniger wie aus dem Ei gepellt aussehen.
Während das sympatische Team (Tuschl/Tuschl) weiterhin wild gestikulierend an den wenigen LKWs die sich überhaupt auf den Straßen befinden vorbeifährt, übertönt bei Team 33 (Schupp/Hanrath) inzwischen das Schreien des Radlagers des angeschlagenen Rennclios das schon zuvor Nerv tötende Brüllen der Sportabgasanlage. Zumal die mit Gehörsturz geplagten Piloten des bunten Franzosen versuchen die letzten Kilometer möglichst spritsparend zurück zu legen, um dem sehr sportlich ausgelegten Seat Cordoba Vario RS 4.0 von Team 1 (Burckhard/Bertsch) die 25 Zusatzpunkte für den geringsten Spritverbrauch doch noch streitig zu machen.
Der Finale Tankstopp kurz vor Stuttgart bringt dann die Auflösung. Mit einem Durchschnittsverbrauch über die gesamte Rallyedistanz von gerademal 7,13 Litern auf 100 Kilometern sichert sich Team 1 (Burckhardt/Bertsch) mit gerade einmal 0,16 Litern unter dem Rennclio von Team 33 (Schupp/Hanrath) die 25 Zusatzpunkte für den geringsten Spritverbrauch. Am oberen Ende der Nahrungskette kann der durstige 4 Liter Reihen 6 Zylinder Monstertruck von Team 4 (Tuschl/Tuschl) mit einem Durchschnittsverbrauch 13,8 Litern auf 100 Kilometern den Shaguar mit von Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck) mit komfortablen 2,3 Litern Mehrverbrauch in die Schranken weisen und erkämpft sich ebenfalls 25 Zusatzpunkte.
Um 22:00 Uhr erreichen die Teams das Ziel: Den Vorplatz des Porschemuseums in Zuffenhausen.
Der Sieger der Rallye1000 2016 ist der Titelverteidiger Team 1 (Burckhardt/Bertsch) auf Seat Cordoba Vario RS
Das Endergebnis:
Platz 1: Team 1 - 282 Pkt.
Platz 2: Team 99 - 234 Pkt.
Platz 3: Team 33 - 209 Pkt.
Platz 4: Team 4 - 204 Pkt.
Platz 5: Team 77 - 184 Pkt.
Platz 6: Team 34 - 178 Pkt.
Platz 7: Team 3 - 107 Pkt.
Gewinner der Rallye1000 2016: Team 1 (Burckhardt/Bertsch)
2.Platz: Team 99 (Deißer/Haigis)
3. Platz: Team 33 (Schupp/Hanrath)
4. Platz: Team 4 (Tuschl/Tuschl)
5. Platz: Team 77 (Bader/Zozin)
6. Platz: Team 34 (Schneider/Wermke)
7. Platz: Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck)