Tag 3
Nach dem fahrtechnisch unspektakulären Tag 2 folgt ein umso spektakulärer Tag 3! Der Vormittag steht den Teams zur Erkundung von London zur freien Verfügung. In Kleingruppen lassen sich die Rallyeteilnehmer durch das Untergrund-Rohrpost-System Londons in den Stadtkern schießen, um dort auf Sightseeingtour zu gehen. Auf dem Programm stehen London Eye, Tower Bridge, Backingham Palast, der Big Ben und vieles mehr.
Um Punkt 12 Uhr geht es dem Navigationsteams 4 (Tuschel/Tuschel) folgend über die Landstraßen zu unserem heutigen Ziel Manchester. Gekonnt zeigen sie den Rallyeteilnehmern die Einparkgewohnheiten der Einheimischen:
Ist ein Laternenpfahl verfügbar, ist der BMW mit so viel Gas querfeldein auf diesen zuzusteuern, dass das Fahrzeug nach der Kollision, sowie auch der Laternenpfahl im 45 Gradwinkel in die Luft ragen. Dies spart Platz und macht auch optisch einiges her. Erste Probeversuche von Team 99 (Haigis/Deißer) haben wortwörtlich noch Luft nach oben.
Den ersten Stopp legt der Rallye1000 Konvoi beim Sitz des Red Bull Racing Formel 1 Teams in Milton Keynes ein. Hier bewundern die Teilnehmer den äußerst bescheidenen, vier Stockwerke hohen Trophäenschrank in der Eingangshalle und werden von den freundlichen Mitarbeitern des Brauseherstellers mit kostenlosem Energy Drink für die Weiterfahrt ausgestattet. Ein Gruppenbild der Teilnehmer und Fahrzeuge vor dem großem Stier und weiter geht's zur Rennstrecke nach Silverstone.
Hier wird die Tageschallenge des gestrigen Tages „Zungenbrecher" nachträglich durchgeführt. Die Teams mussten seit dem Start in London den folgenden Zungenbrecher auswendig lernen und möglichst fehlerfrei auf Zeit vortragen:
„Siebzehn Schnitzer, die auf siebzehn Schnitzsitzen sitzen und mit ihren spitzen Schnitzern Ritzen in ihr Schnitzholz schlitzen, wobei sie schwitzen, sind siebzehn schwitzende, schnitzende, auf dem Schnitzsitz sitzende, spitze Schnitzer benützende Schnitzholzritzenschlitzer."
Mit nur einem Fehler in 22,4 Sekunden holt sich Team 99 (Haigis/Deißer) trotz bayrischem Handicap die 25 Punkte für den Tagessieg.
Genau 10 Sekunden nach dem die Teams ihre Boliden in Silverstone zur Weiterfahrt starten, setzt erneut der Starkregen ein. Mit den Scheibenwischern auf höchster Stufe geht es zum heutigen Streckenhighlight: der als „Cat and Fiddle" bekannte und als gefährlichste Straße Englands geltenden Route zwischen Buxton und Maccalfield. Das Ergebnis sind beeindruckende Kameraaufnahmen und durch die Bank breites Grinsen in den Gesichtern der Teilnehmer.
Auf dem Weg zum Campingplatz können die Teams endlich die Früchte des anhaltenden Dauerregens ernten. Den Flood-Warnschildern kühn trotzend und jede noch so tiefe Pfütze mitnehmend, findet sich das Feld plötzlich vor einem eher dem Ärmelkanal als einer Straße gleichenden Streckenabschnitt wieder. Aus Sicht des, recht bequem in ihrem Monstertruck, sitzenden Navigationsteam 4 (Tuschel/Tuschel), kein Problem. Unter den begeisterten Blicken der Einheimischen verpassen sie ihrem Ami bei 40cm Wattiefe eine Unterbodenwäsche. Die restlichen, wesentlich tieferliegenden Fahrzeuge folgen und gleichem dabei kleinen Fischkuttern, die sich beim Hochseefischen etwas zu weit raus gewagt haben. Dass die überflutete Straße zurück zur Ausgangskreuzung führt und ein Umdrehen wesentlich schneller gewesen wäre ist bei der Showeinlage natürlich nebensächlich. Irgendwie erreicht der Rallye1000-Tross dann gegen 21:00 Uhr doch noch den Ziel-Campingplatz und bei feinstem Konservenessen vom Campingkocher lassen die Teilnehmer den ereignisreichen Tag Revue passieren.